Freitag, April 24, 2015
Film // The Avengers 2: Age Of Ultron (USA, 2015)
THE AVENGERS 2 - AGE OF ULTRON / USA / 2015
Wertung: ★★★★★☆☆☆☆☆
Mir schwirren viele Gedanken im Kopf umher zu diesem Film, der sich selbst so gar keine Gedanken zu machen scheint. First things first: AVENGERS 2 ist Videospiel-Action-Gekröse in Reinform. Erinnert nicht selten an die belanglosen TRANSFORMERS-Filme. Ohja, der Film wirkt tatsächlich oft so, als habe Michael Bay den Regiestuhl an sich gerissen und Joss Whedon musste sich mit ein paar Drehbuchzeilen zufrieden geben. Denn die Schenkelklopfer (!) sind dann meistens (!) doch etwas schnittiger. Die Story gibt an sich zwar einiges her, fruchtet aber in dieser Aufbereitung nicht so recht. Sowohl hier als auch in ganz vielen anderen Punkten gibt es ein großes Hauptproblem: Balancing.
Inhaltlich setzt der Film viel zu lange auf den falschen Gaul, muss sich am Ende dann arg abstrampeln um noch halbwegs die Kurve zu bekommen: Figuren, die vollkommen verschenkt wurden. (Ultron zum Quadrat) Figuren, die vollkommen unnötig und gar ärgerlich sind. (Elisabeth Olsen - abgesehen davon das ich sie als Schauspielerin grauenvoll finde. Was soll diese Figur, die scheinbar alles kann!? Und ihre Motivation und Fähigkeit wie Unterwäsche wechselt!?) Ich frage mich jedoch seit der Vorstellung, was ich denn am ersten Teil soviel besser fand. Und schlussendlich ist meine Wahrheit folgende: Das Kunststück des Erstlings liegt darin, die verschiedenen Superhelden in einem stimmigen Gesamtwerk zusammen zu führen und einen jeweils gleichwertigen Charakteranteil zu zeichnen. Doch dieser Job ist erledigt. Im zweiten Teil steht die Truppe bereits - also wird das Hauptaugenmerk auf ellenlange Gefechte und und flotte Sprüche gelenkt. Und hier ist es wieder, das Balancing-Problem. Dieser Film folgt keinen Regeln. Und wir wissen… selbst der fantastische Film braucht diese um halbwegs ernst genommen zu werden. Menschen hauen Roboter zu Brei, springen hunderte von Metern… Whedon verleiht noch vor der finalen Schlacht allen Protagonisten Gottstatus. Wie soll der Zuschauer denn da auch nur eine Sekunde mitfiebern? Oder für einen Moment an der unbegründeten Harmonie der Heldengruppe zweifeln!? Oder die Romanze zwischen Johansson und Buffalo für voll nehmen!? Dazu will uns AVENGERS 2 zwar zwingen, liefert aber keinerlei Gründe dafür. Dies hat der Erstling alles viel geschickter gelöst.
Ich könnte noch unzählige weitere solcher Punkte nennen. AVENGERS 2 bleibt jedoch irgendwie egal. Und natürlich hat er einen gewissen Unterhaltungswert. Dennoch ist er bei weitem nicht so flott wie der Vorgänger. Whedon's nahezu perfektes Teppichgeflecht zieht in der Fortsetzung einige Maschen und zerfasert. Die Euphorie nach nach dem ersten Teil bleibt aus - ein Achselzucken. Mehr leider nicht. Junkfood.
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