Dienstag, Februar 15, 2011

FILM: Skateistan - Four Wheels And A Board In Kabul (2011)












Immer häufiger bestätigt sich folgende These: Die Überraschungen gibt es immer seltener auf der Berlinale zu sehen, sondern in deren unabhängigem Dunstkreis. Wer sich beispielsweise rechtzeitig dafür angemeldet hatte, konnte der Europapremiere von SKATEISTAN beiwohnen. Es geht um ein Hilfsprojekt in Kabul, besser gesagt um den Bau einer Skateboardschule. Im ersten Moment klingt diese Idee reichlich absurd, dennoch zeigt der Film sehr facettenreich auf, wieso genau das so gut funktioniert. Man kann SKATEISTAN in viele kleine Komponenten zerlegen: Es geht zu allererst ein mal um eine Bestandsaufnahme in Afghanistan, danach hangelt sich der Film weiter und unterstreicht dabei, wie gut das Medium "Skateboard" dafür geeignet ist um die junge Generation vor Ort zu motivieren, zusammenzuführen und ganz nebenbei sogar den Geschlechterkonflikt ein stückweit aufzuheben. SKATEISTAN verliert auch die sehr interessanten Einzelschicksale nie aus dem Auge, beispielsweise wenn anhand eines jungen Straßen-Scouts aufgezeigt wird, wie schwierig der Weg des Projektes ist und welche Geduld alle Beteiligten immer wieder aufbringen müssen, um gegen Jahrhunderte lange Missstände vorzugehen. SKATEISTAN ist ein großartig inszenierter Dokumentarfilm über ein absolut lobenswertes Projekt. Ich hoffe der Film findet schnell einen Verleih, was jedoch kein Problem sein sollte, nachdem er gerade gestern erst den "Cinema for Peace"-Award gewonnen hat.

Wertung: 9 von 10

Mehr Infos zu Film und Projekt unter: Skateistan bei Facebook

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