Fakedokus haben es dieser Tage nicht gerade leicht. Vieles war schon da gewesen: Riesenmonster in CLOVERFIELD, Quasi-Hexen in BLAIRWITCH PROJECT. Der australische Film LAKE MUNGO erzählt die Geschichte des tragischen Todes von Alice Palmer und den mysteriösen Geschehnissen danach. Der gesamte Film besteht aus Interviews, Videoaufzeichnungen, Fernsehberichten, Fotos und Handyvideos. Regisseur Joel Anderson verzichtet darauf die Doku später in einen Spielfilm zu verwandeln (so geschehen in DISTRICT 9), sondern bleibt seinem Medium treu. Dafür bringt er eine andere sehr interessante, aber auch leider etwas ärgerliche Variante: Was als Spukgeschichte mit der ein oder anderen packenden Szene anfängt, mündet schließlich in einem handfesten Krimi. An dieser Stelle ist LAKE MUNGO eindeutig am stärksten, weil er gekonnt die leidende Familie in Szene setzt, die einfach nicht loslassen kann und sich an jeden Fetzen Hoffnung klammert. Später ergibt sich ein weiterer Bruch und aus der True Crime Story wird wieder zu einer X-Faktor-Episode. Fairer Weise muss man diesem Teil von LAKE MUNGO zugestehen, dass er die atmosphärischste Szene des gesamten Films enthält. Dennoch tut sich Anderson keinen Gefallen mit der erneuten Umkehr des Stoffes: Die letzten Bilder sind einfach überstrapaziert und schmälern die Wirkung von LAKE MUNGO. Insgesamt aber immerhin eine runde Sache, auch für Hollywood. Das Remake steht schon an.
Wertung: 7/10
1 Kommentar:
Für mich hört sich der Film verdammt anstrengend an.
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