Dienstag, Januar 06, 2009
Kino: THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON
Man durfte gespannt sein, was David Fincher aus diesem Stoff gezaubert hat, der sich irgendwie so gar nicht in die Filmographie des Meisters einreihen wollte. Aber falsch gedacht, denn auch Fincher schreckt nicht vor neuen Herausforderungen zurück. Auf den ersten Blick sieht das alles nach einen typischen Oscarfilm aus, einzig und allein für die Awardseason gedreht. Doch mit laufender Spielzeit wächst der Film – schließlich sogar über sich hinaus.
Zu allererst einmal finde ich es wahnsinnig toll das David Fincher sich voll und ganz auf die Geschichte von Benjamin und Daisy konzentriert und nicht versucht mit diversen Nebenplots aufzutrumpfen, mal den Krieg thematisiert oder sich an Nebenbuhlern aufhängt. Es geht einzig und allein um das Leben von Benjamin Button und die damit verbundene Romanze. Zugegeben, es dauert eine Weile bis sich THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON eingegroovt hat. Die erste Hälfte verläuft etwas schleppend, schließlich kommt es dann aber dennoch zu einem emotionalen Knockout: Als beide Hauptcharaktere mit der Vergänglichkeit des Anderen konfrontiert werden platzt der Knoten und der Zuschauer bekommt mit voller Dröhnung ein superbes, fantasievolles Drama mit einem guten Cast geboten, der mit dicker Schminkschicht fast noch beeindruckender wirkt als unverhüllt. Und genau das ist THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON, nicht der Burton den Burton nie gedreht hat, sondern ein hervorragendes Drama mit einem tollen Score und eindringlichen Bildern.
Eigentlich ist der neue Fincher viel zu arttypisch. Er wirkt in den ersten rund 40 Minuten auch eher wie ein öliger Schinken aus der Schmiede eines Ron Howards. Etwas zu lang, und schleppend erzählt. Vielleicht ist THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON das sogar bis zum besagten Bruch in der Mitte. Aber alles was danach kommt, jeder Millimeter Zelluloid, entschuldigt dies augenblicklich. Denn die Blume die daraus erblüht ist mit unter das Rührendste, was ich seit langer, langer Zeit sah. BENJAMIN BUTTON bricht einem das Herz zu Staub. 8-9/10
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5 Kommentare:
Ja, Benjamin Button ist ein ganz großartiger Film und ich glaube im diesen Jahr der heißeste Kandidat für den Oscar "Bester Film".
klingt doch sehr gut und macht nur noch hoffnungsfroher
bin gespannt wie er bei dir ankommt, das Spidy ihn auch mag dachte ich mir schon. Eine gute Portion Gefühlskino eben.
ja stimmt, der anfang ist etwas zäh und auch sonst ist der film nicht ohne makel, aber sch*** drauf, irgendwann ist das alles ganz egal!
im direkten vergleich hat mir SLUMDOG MILLIONÄR aber noch einen tick besser gefallen.
muss mittler weile sagen, ja. ich fand beide gleich stark.
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