Mittwoch, Dezember 19, 2007

Kino: FÜR DEN UNBEKANNTEN HUND


Der zweite Film der Reding Brüder ist der Beweis, dass deutsches Kino hingegen aller Vorurteile innovativ und maßgebend sein kann. FÜR DEN UNBEKANNTEN HUND sucht, was Bildsprache und Metaphern-Erzählung angeht, seines gleichen. Nur sehr selten sah man in der letzten Zeit etwas so ausdruckstarkes und magisches aus deutschen Landen. Audio-visuell ist der Film ein kleines Meisterwerk (wenn ab und an auch grenzwertig schrill), welches den Zuschauer eigentlich laufend mit heruntergelassener Kinnlade verweilen lässt.

Es hapert viel eher daran, dass die Redings sich immer ein Hintertürchen auflassen: Sind die Darsteller wirklich so schlecht oder ist das Ganze einfach doch als Theaterstück angelegt? Oft werden angefangene Gedankengänge aus mangelnder Konsequenz nicht zu Ende gesponnen. Dialoge werden nicht gelebt, sondern vorgetragen. Deshalb dauert es auch einige Zeit bis man mit dem UNBEKANNTEN HUND warm wird. Ab diesem Punkt dominiert einfach eine sehr vielschichtige Schuld- und Sühne Kiste, mit vielen Verweisen auf ein wundervolles Bild der Sexualität. Man möchte fast sagen: Pädagogisch wertvoll. Trotz einiger Schwächen und Ungereimtheiten ein sehenswerter Film.

7/10

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