Mittwoch, Oktober 18, 2006
Kino: WASSUP ROCKERS
Man kann mir erzählen was man will: Larry Clark steht auf minderjährige Skaterknaben. Das sieht man hier schon in den ersten 5 Minuten, wie obsessiv er den Körper des Hauptdarstellers durch CloseUps in Szene setzt. Ich dachte wirklich das diesmal alles in einer lüsternen Altherren-Fantasie endet. Weit gefehlt, dem ist nicht so. Nie gab es in einem seiner Filme weniger nackte Haut und weniger explizite Szenen. Wie man sieht brauchen seine Filme das auch nicht unbedingt: Die Story scheint anfangs zwar recht simpel, entpuppt sich später aber als gesellschaftskritischer Spiegel. Viele Klischees werden dabei ausgelassen, manche aber dann doch gestreift. Eine Horde Ghetto-Skater auf dem Trip ins sonnige Beverly Hills - schon bald wird allen klar: Wie schön wars doch zu hause. Clark spielt gekonnt mit dem Zuschauer und seinen Sehgewohnheiten. Er hält der Gesellschaft den Spiegel vor und verdreht dabei die Rollen. Schon bald bekommen wir mehr Gänsehaut wenn wir die durchgeknallte Upper Class sehen, als das runtergekommene Heim der Skater. Leider gibt es ab und an ein paar Längen. Auch wenn der Film mit laufender Spielzeit immer besser wird, sitzt man am Anfang etwas ratlos da. Meiner Meinung nach auf einer Ebene mit KIDS, schlechter als BULLY und KEN PARK bleibt weiterhin unerreicht. Bin gespannt was als nächstes kommt. 7/10
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