Montag, September 04, 2006
Kino: LADY IN THE WATER
Your sister will have eight children. You will live to see the first three.
Eines vorneweg: Ich bin ein Fan von M. Night Shyamalan’s Filmen. THE VILLAGE und UNBREAKABLE halte ich für Meisterwerke, SIGNS für passablen Durchschnitt und SIXTH SENSE leidet nur unter mehrmaligem Sehen. Keine Frage also, dass ich mir trotz der sehr schlechten Kritiken auch seinen neusten Film, LADY IN THE WATER, angesehen habe.
Von einer Enttäuschung würde ich nicht sprechen. Unter der Prämisse „Gute Nacht Märchen“ funktioniert der Film trotz einiger Tiefschläge recht gut. Sicher ist LADY IN THE WATER angreifbarer als alle anderen Filme von Shyamalan. Man muss einige Ereignisse schon einfach hinnehmen, ohne sie zu hinterfragen. Und dann tauche ich tatsächlich in eine fantasievolle Welt ein. Shyamalan erzählt eine Geschichte darüber, wie wichtig der Zusammenhalt und die Gemeinschaft sind. Was zählt ist die kraft jedes Einzelnen. Sicherlich kommt diese Ansage ein wenig abgedroschen daher, doch seien wir mal ehrlich: Tun das Märchen nicht immer? Die Botschaft wird hier natürlich auf simpelste Weise verbreitet. Wichtiger und interessanter ist aber ein anderer Ansatz: „Story“ ist für Cleveland eine Muse. Sie schafft es, sein Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken. Denn durch seinen Beschützerinstinkt lernt er erneut zu atmen und erwacht aus seinem Koma.
Die Probleme welche ich mit LADY IN THE WATER hatte, waren anderer Natur. Shyamalan steht sich meiner Meinung nach hier selbst im Weg. Der Mann hat einfach einen Gottkomplex, wenn er sich trotz Talentlosigkeit zum Darsteller macht, seine Figur noch über jene von Giamatti hebt und am Ende auch noch Messias ist, welcher über den Erhalt der Welt bestimmt. Das geht natürlich gar nicht und haut selbst dem treusten Fan die Zähne aus. Ebenso unnötig die Szenen um den Filmkritiker – Was als netter Gag anfängt, mündet in einer einzigen Farce.
Doch wie bereits gesagt, nicht alles ist schlecht. Für mich hat die Geschichte funktioniert, gerade weil wir gnadenlos damit konfrontiert werden und keine Zeit haben die Dinge zu hinterfragen. Vielleicht hätte man die Geschichte besser auf einer visuellen Ebene geschildert, als auf den asiatischen Erklärbären zu vertrauen, but thats another Story. Der Soundtrack von James Newton Howard ist hochkarätig, die Kamera von Christopher Doyle gewohnt magisch und elegant. Besonders die letzte Szene, welche durch den Pool gefilmt wird, hat es mir angetan. Bis auf Shyamalan himself habe ich auch am Cast nichts auszusetzen. Giamatti agiert gewohnt souverän, Bryce Dallas Howard überraschend mysteriös und grazil. Also insgesamt ein nettes kleines Märchen mit formalen Schwächen und einem Regisseur, den man ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen sollte, bevor er sich ernsthaft weh tut. 6-7/10
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