Donnerstag, Juli 13, 2006
Kino: FINAL FANTASY VII - ADVENT CHILDREN
Zur Auffrischung:
Official Selection Fantasy Film Festival 2006
Im November des Jahres 1997 war es endlich soweit. Auf der Playstation erschien der siebte Teil der Rollenspielreihe „Final Fantasy“. Eine Revolution: Die edlen Rendergrafiken und die Polygoncharaktere waren die Wucht. Zusammen mit der unheimlichen Storytiefe, den fantastischen Welten und dem beeindruckenden Soundtrack wurde hier ein echtes RPG-Nonplusultra geboren. Der siebte Teil brach in Japan und dem Rest der Welt erst einmal sämtliche Rekorde, und so ist dieses wunderbare Spiel nicht nur bis heute unvergessen, sondern auch vielleicht immer noch eines der besten Rollenspiele die es je gab.
Warum sich also nicht mal an einem Film versuchen? Das erste Projekt, „Final Fantasy : The Spirits within“ zeigte uns gleich einmal wie es nicht klappt. Zwar trägt der Film den mächtigen Titel der Reihe, hat aber rein gar nichts damit zu tun. Fans überall auf der Welt waren sehr enttäuscht, und so floppte der Film trotz der schönen Optik. Dann schließlich, nahm man sich vor es erneut zu versuchen. Diesmal jedoch mit gänzlich anderen Prämissen: Es sollte ein Fanwerk werden. Also schnappte man sich den legendären siebten Teil und bastelte eine Fortsetzung der Ereignisse, in Form eines Animierten Films.
2 Jahre sind vergangen seit Cloud und seine Freunde Sephiroth und Jenova besiegten. Die Welt hat ein gewisses Gleichgewicht wieder erlangt. Unsere Helden haben sich wieder getrennt, haben aber dennoch noch einen gewissen Knotakt. Schließlich hat man zusammen den Planeten gerettet. Doch es ist schon wieder Gefahr im Anflug. Die Kinder von Midgar und dem Rest des Planeten sind mit einem unbekannten Virus infiziert. Außerdem ist ein mysteriöses Trio aufgetaucht und hat sich es zur Aufgabe gemacht den Planteten zu „säubern“. Ein letztes Mal muss Cloud zu seinem Schwert greifen und mit all seinen Gefährten in den Kampf ziehen.
Der Charakterdesigner vieler FF-Titel, Tetsuya Nomura hat hier in meinen Augen wirklich etwas Großes vollbracht. Es ist ein direkter Nachfolger des Spiels geworden, welcher konsequent seine Geschichte erzählt. Für Nichtkenner des Spiels ist der Ofen also recht schnell aus. Zwar gibt es eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse aus dem siebten Teil, doch sind diese eher uninformativ. „Lifestream“, „Jenova“, „Wutai“ …“Makoenergie“ ? Der Unwissende hat sicherlich schon nach 10 Minuten die Schnauze voll, da er nur Bahnhof versteht. Und selbst der Geist der gegenwärtigen Story bleibt wohl eher verdeckt. Man braucht einfach das Spiel als Einleitung in diese aufgezeigte Welt um einen Zugang zu finden. Was sich nun wie ein Kritikpunkt anhört, ist für mich aber wiederum eher einer dieser Fakten, die ich an den „Advent Children“ so liebe. Hier wird konsequent ein Ding durch gezogen, jeder muss selbst schauen wie er mit kommt. Wir sprechen hier also wirklich von einer liebevollen Hommage an die Fans. Und das ist der Punkt: Wer wiederum das Spiel kennt, wird sich schon bei der Eröffnungsszene erneut in dieses Universum zu verlieben und eine Gänsehaut bekommen. Egal ob die alt bekannten Charaktere, die Schauplätze die uns sagen „Da war doch was“, oder die unzähligen Insider, Zitate und Anspielungen der bisherigen Final Fantasy Epochen.
Optisch ist „Advent Children“ natürlich ein Eyecandy geworden. Hierbei sind die tolle, detailreiche Umgebung und die Schauplätze genau so gelungen wie die bombastischen Actionszenen, die wie der Endkampf schon mal an die 15 Minuten dauern darf. Es wird einiges geboten. Die Kampfszenen sind sehr rasant und beinhalten auch des Öfteren nette Versatzstücke des Spiels. Man sieht zum Beispiel ein ganze Reihe von Limit Breaks: Cloud setzt seinen „Blade Beam“, „Clime Hazard“, in einer ganz wunderbaren Szene sogar seinen „Finishing Touch“ ein. Von Barett gibt es den „Big Shot“ zu bewundern, von Yuffie beispielsweise den „Greased Lightning“. Wie man sieht gibt es also einiges zu entdecken. Unter den Schauplätzen sind daher auch der Verbotene Wald und das zerfallene Shin-Ra Imperium. Spätestens aber wenn im Film ein Handy klingelt und der Klingelton die VICTORY-HYMN trällert, kann sich ein wahrer FF-Fan nicht mehr halten. Das Kind im Manne sitzt ja sowieso schon sabbernd vor dem Bildschirm.
Der wohl größte Vorzug an „Advent Children“ ist der grandiose Soundtrack. Die einzelnen Stücke kommen meist vom siebten Teil. Manch andere, z.B. die Kampftitel wurden extra für den Film komponiert, oder werden wie der Tempelscore aus FF-X einfach adaptiert. Raus gekommen ist schließlich eine Wunderbare Mischung aus melancholischer bis Tragischer Pianomusik und schnelleren, härteren Werken.
Für mich gab es nur ein Manko: Die Schnitte. Zu Beginn des Films sind es viel zu viele und diese sind auch noch viel zu schnell. Dies macht manche Szenen dann noch hektischer, als sie ohnehin schon sind. Am Ende wiederum sind manche Schnitte zu grob. Sie trennen manche Abschnitte unnötig hart von einander. Hier merkt man dann doch das es sich nicht um Hollywood handelt, sondern um Asien und das nicht Clint Eastwood auf dem Regiestuhl saß, sondern eher VideoClip-Macher. Abgesehen davon sollte die Handlung in „Advent Children“ ein Scheidepunkt darstellen. Sie ist eben sehr speziell. Was manche als uninspiriert und einfallslos abtun, ist dem konsequenten Gang des Films gegenüber nur logisch. Eines sollte einem klar sein: „Final Fantasy VII : Advent Children“ hält keine atemberaubenden und gedanklich genialen Plottwists bereit. Die bereits bekannte Geschichte aus FFVII wird einfach weiter erzählt, nicht mehr und nicht weniger. Es gibt neue Charaktere, keine gänzlich neue Handlung. Daher ist es nicht schwer zu erraten auf was der Film hinaus will. So geht es in Advent Children auch wieder um Zusammenhalt, Schuld und Sühne, Ängste, Hoffnung…und letzten Endes Moral und Vergebung. Und genau so sollte es sein. Eine epische Geschichte, wie man es von Final Fantasy gewohnt ist.
Meine letzten Worte möchte ich an die Macher richten:
Ich danke euch. Ich danke euch dafür, dass man sich traute den direkten Weg in den Final Fantasy Cosmos zu wählen. Dafür, dass man ein letztes Mal mit Cloud, Tifa, Vincent und Co. auf Reisen gehen, sich mit ihnen durch wilde Schlachten kämpfen und diesen wunderbaren Planeten erneut besuchen durfte. Letzten Endes verhält es sich mit Advent Children wie mit einem Klassentreffen. Man freut sich so sehr darauf, die altbekannten Charaktere wieder zusehen und ist am Ende fast schon ein wenig traurig wenn der Abschied näher rückt. Ich danke euch für diesen wunderschönen Trip. Ich danke ich euch von Herzen.
Mit „Final Fantasy VII : Advent Children“ erhält der treue FF-Freak endlich, auf was er so lange warten musste. Ein filmgewordenes FF-Spiel. Dabei zieht man wirklich jedes Register um zu Gefallen: Umwerfende Animationen, eine coole Optik, ein genialer Soundtrack und beeindruckende CGI-Schlachten. Die Schwerkraft wird außer Kraft gesetzt, es wird geklotzt und nicht gekleckert. Mal ehrlich, wer will das denn hier schon? Für Fans ist dieses Epische Spektakel ein absolutes Muss. Zuschauer die mit dem Final Fantasy Universum nicht vertraut sind, sollten den Film jedoch mit Vorsicht genießen. Oder sich eben das Spiel besorgen, auch wenn dieses mittlerweile Rekordpreise auf Spiel-Börsen erreicht…10/10
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen