Dienstag, Juni 27, 2006

CINEMATIC GUIDE - Juli 2006

Lake House
Fand ja schon das japanische Original IL MARE toll. Das Remake scheint die Stimmungen und die Schwerpunkte gut eingefangen zu haben, außerdem wirken Bullock und Reeves sehr sympathisch in ihren Rollen. Sollte man mal antesten denke ich. Start: 06.07.06

Tom yum goong
Da ONG BAK schon ziemlich klasse war und Tony Jaa die Neuauflage von Bruce Lee darstellt, ist der Film auf jeden Fall Pflicht. Zumal die Produzenten diesmal ein richtiges Budget haben... Start: 06.07.06

Wolf Creek
Ein echter Old-School-Slasher mit einer gigantischen Atmosphäre. Auch wenn sich der FIlm seine Zeit nimmt, fesselte er mich doch schon sehr. Sicherlich keine Offenbarung, trotzdem ein überdurchschnittlicher Genrebeitrag aus dem Outback. Start: 13.07.06

Battle in Heaven
Kontrovers nur der Provokationes Willen oder eben einfach Kunst? Das muss geklärt werden und zieht mich deswegen auch so an. Nicht etwa die Sexszenen. Oder? Start: 20.07.06

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Battle in Heaven - In diesen Film geht man nicht wegen der Sexszene, weil völlig unerotisch! Glaube aber kaum, dass du den Film in deiner Stadt im Kino sehen kannst, weil der Film wohl nur sehr wenige Kopien bekommt! Aber ein ganz großartiger Film! Wenn der Film nicht bei dir läuft, dann kannst dich ja melden, kannst dir ja denken, dass ich die DVD schon lange besitze! ;-)

Lost in Imagination hat gesagt…

Bin Mal gespannt ob BATTLE IN HEAVEN läuft, könnte schon sein, zumindest in Frankfurt. Ansonsten melde ich mich bei dir;-)

(Meine Rettung in der Not)

Lost in Imagination hat gesagt…

glück gehabt! Werde BATTLE IN HEAVEN am SO um 11Uhr in meiner Martinee sehen können. *freu*

Scarlettfan hat gesagt…

Den von Dir erwähnten asiatischen Film, auf dem THE LAKE HOUSE basiert, kenne ich nicht. Er heißt ja aber IL MARE, und an diesen Titel gibt es in THE LAKE HOUSE eine kleine Hommage, welche darin besteht, dass Sandra Bullocks Rolle in einer Szene in einem Restaurant namens `Il Mare`speist. Aber das nur als Hinweis am Rande.

Keine Ahnung, wie das im Original ist, aber hier ist das so (keine großen Spoiler):

Es geht in diesem Film um den Architekten Alex (Keanu Reeves), Sohn eines berühmten Star-Achitekten aus Chicago, zu dem er ein schwieriges Verhältnis hat - unter anderem deshalb, weil er nie aus dessen Schatten treten kann. Also setzt sich Alex in die Provinz ab und baut dort als Architekt Billigabsteigen für Touristen. Er kauft sich ein Haus an einem See. Ironischer weise hat dieses Haus vor Jahren sein Vater gebaut.

Die zweite Hauptperson in diesem Film ist Kate (Sandra Bullock), eine Krankenhaus-Ärztin aus Chicago. Sie ist eine überarbeitet, einsame und recht verunsicherte Frau, die nach Erfüllung im Leben sucht. Mit ihrem Ex-Freund ist sie mal zusammen, mal von ihm getrennt, und sie sucht noch ihren Platz. Früher, bevor sie nach Chicago zog, hat Kate in jedem Haus am See gewohnt, in dem Alex am Filmanfang residiert.

Eines Tages findet Alex in seinem Briefkasten einen Brief von Kate, der sinngemäß aussagt, der Nachmieter möge ihre Post bitte nach Chicago nachsenden. Der Brief datiert auf das Jahr 2006, dabei ist es erst 2004. Die Beiden treten in regen Briefkontakt, und mit der Zeit stellt sich heraus, dass die Beiden wirklich zwei Jahre auseinander leben. Der Briefkasten vor dem Haus am See fungiert als Zeitmaschine, welche ihre Briefe auf den Tag genau um zwei Jahre in der Zeit verschiebt. Warum das so ist wird nie geklärt. Es ist auch nicht wichtig, denn es geht nur um den Fakt, dass dem so ist und die Beiden kommunizieren können.

Durch ihren regen Briefkontakt verlieben sich Alex und Kate. Persönlich treffen können sie sich aber nur, wenn sie irgend einen Termin in der Zukunft ausmachen. Da sie aber nonstop miteinander in Kontakt stehen, können sie sich sogar Sachen zukommen lassen (z.B. pflanzt Alex im Jahre 2004 einen Baum in Chicago, den Kate in 2006 entdeckt, oder er schreibt ihr ein Graffiti an irgendeine Hauswand, etc.).

Das Ganze ist furchtbar niedlich aufgezogen. In einer Szene trifft Alex im Jahre 2004 sogar die um zwei Jahre jüngere Kate, kann ihr aber nicht sagen wer er ist (denn sie kennt ihn im Jahre 2004 ja noch nicht von den Briefen). Und am Abend schreibt er dann der zwei Jahre älteren Kate, dass er sie heute vor zwei Jahren getroffen hat. Letztendlich beschließen die Beiden natürlich, sich in der Zukunft - also nach 2004 und 2006 - zu treffen. Das ist jedoch problematisch, denn viele Hindernisse liegen im Weg, die ausgeräumt werden müssen...

Großartig geworben wurde im Vorfeld, dass Pulitzer Prize Gewinner David Auburn das Drehbuch verfasst hat. Eine Meisterleistung hat der Mann nicht unbedingt vollbracht. Er tritt allerdings in kein Fettnäpfchen und hat durch und durch ordentliche Dialoge abgeliefert. Es gibt sogar einige herausragende Momente in THE LAKE HOUSE. Erstmal Keanu Reeves’ Dialog mit seinem Bruder auf der Terrasse des Hauses (schön tiefgreifende Worte), ein Dialog zwischen Alex und Kate (in dem sie ihre Situation mit der Lage der Protagonisten eines Jane Austin-Romans vergleichen) sowie die Sterbebett-Szene von Alex’ Vater (in der viel von sich preisgibt). An diesen Stellen merkt man deutlich, dass ein guter Theaterautor für das Drehbuch verantwortlich zeichnete.

In einem Anflug von exorbitanter Selbstüberschätzung haben einige Redneck-Kritiker aus USA dem Film Logikschwächen sowie Storylöcher attestiert. Dies ist nicht korrekt. Zwar hat die Handlung eine groteske Prämisse (zwei Zeitebenen, magischer Briefkasten), aber es ist ja auch ein Märchen. Und dieser Phantasie-Film kreiert seine eigene Welt und folgt darin seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Somit ist er unrealistisch, aber nicht unlogisch. Weder gibt es Logikschwächen noch Storylöcher. Die Handlung ist zusammenhängend und in sich schlüssig. Allerdings wird vieles nur subtil am Rande erklärt (teilweise nicht mal mit Worten, sondern in Bildersprache), weshalb manche Schreiberlinge dem Film vielleicht nicht richtig folgen konnten.

Die Handlung ist komplex. Es geht nicht nur um die “Fernbeziehung” zwischen Alex und Kate. Es geht auch um die Probleme jedes einzelnen: Alex angespanntes Verhältnis zu seinem Vater, etc. Es wird also ein umfassendes Bild der Beiden gezeichnet - ihre Probleme, ihre Selbstzweifel, etc. THE LAKE HOUSE erzählt seine stimmige Geschichte auf sehr gefühlvolle Weise. Die Beziehung zwischen Kate und Alex ist wirklich sehr süß dargestellt. Selbst die hirnrissige Prämisse der zwei Zeitebenen nimmt man gerne in Kauf, weil der Film zu keiner Zeit albern ist, sondern einen mystisch-poetischen Flow besitzt, in dem selbst ein magischer Briefkasten noch als real durchgeht.

Die Inszenierung ist phantastisch. Der talentierte argentinische Regisseur Alejandro Agresti hat diese “etwas andere Romanze” sehr liebevoll inszeniert. Der Film enthält viele zauberhafte Szenen, dass es einfach schön ist, da zuzusehen. Schwer in Worte zu fassen, aber sehr charmant das alles.

Überrascht wurde ich von Keanu Reeves. Mister “Ich kann nur einen Gesichtsausdruck” hat mir tatsächlich gefallen. Das war das erste Mal, dass ich Keanu Reeves gerne gesehen habe in einem Film. Was Sandra Bullock angeht: Austauschbar. Sie spielt aber recht ordentlich und fügt sich unscheinbar in ihre Rolle ein, also geht das in Ordnung.

Das wirklich Herausragende an THE LAKE HOUSE ist seine exquisite Bilddramaturgie. Alejandro Agresti und sein Kameramann Avar Kivilo verstehen es, umwerfende Kinobilder zu schaffen. Während viele Mainstram-Regisseure scheinbar kein Gefühl für die Größe von Kinoleinwänden haben und in Filmen wie “Inside Man” und “Mission Impossible 3” unsinnigerweise riesengroße Close-Ups auf 19x9m Leinwänden bringen (schwachsinnig!), macht es THE LAKE HOUSE ganz anders:
Wohlkomponierte Kinobilder, in denen Menschen nicht das Zentrum dominieren, sondern sich fein in ihre Umwelt einfügen; phantastisch durchdachte Aufnahmen - von Agresti und Kivoli wohl durchdacht und sinnvoll ausgefüllt. Und so erlebt man in THE LAKE HOUSE einige der besten Kinobilder des Jahres - keine spektakulären Bilder, aber künstlerisch wertvolle. Ein wahrer Genuss.

Insgesamt gesehen ist THE LAKE HOUSE ein sehr sympathischer, sehr charmanter, sehr süßer und vor allem meisterlich photographierter Film. Wer was anderes sagt, hat nicht genau hingesehen. Die Story ist auch OK (wenn auch nicht meisterlich, oder so). Jedoch muss man sich schon auf die leicht hirnrissige Prämisse der zwei Zeitebenen und des magischen Briefkastens einlassen. Ansonsten kann der Film nicht funktionieren. ;-)

Lost in Imagination hat gesagt…

*meckermodus AN*

Mach gefälligst deinen BLOG wieder auf !!!

Habe es genossen mal wieder ein kleines Review von dir zu lesen, danke für die Mühe! Soll ich dir nicht einfach einen Zugang zu meinem BLOG geben und postest mit? Als Gespann blibt die Seite wenigstens schön aktuell und schnell. Überlegs dir mal.

Was LAKE HOUSE angeht: Klingt wirklich nach eienr sehr guten Umsetzung des Originals, dessen Stärken ebenfalls die Bilder und der traumhafte Score (Soundtrack) waren. Sollte ich die Gelegenheit haben, werde ich mir den FIlm auf jeden Fall noch ansehen.